Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Also willkommen zur Mathematik B1 für Ingenieure. Ich werde die Vorlesung hauptsächlich an der
Tafel halten, aber zur Einführung habe ich so eine kleine Präsentation vorbereitet. Also was jetzt
gleich in der Präsentation erscheinen wird, ist eine Frage, die vielleicht manche von Ihnen bewegt,
nämlich warum muss ich eigentlich Mathematik machen? Ich will doch Ingenieur werden, also ich will zum
Beispiel Maschinenbauingenieurin werden oder Wirtschaftsingenieurin, Wirtschaftsingenieur. Es
sind auch Materialphysiker anwesend und Berufspädagogik, Technik und das ist ja alles kein
Mathematikstudium und jetzt haben sie aber drei Semester lang mit mir einen Mathematikkurs und
warum? Die mathematischen Begriffe und Methoden sind ganz wesentlich dann für ihre zukünftige
Arbeit als Ingenieurin und Ingenieur. Wenn sie zum Beispiel an einen Motor denken, dann ist das ja
schon ein ziemlich ausgefuchstes System, aber das soll immer besser werden, damit man neue Motoren
verkaufen kann und früher hätte man da vielleicht an dem Motor rumgebastelt und einiges ausprobiert,
aber jetzt ist das eher computergestützt. Also man hat ein Modell im Rechner, das das Verhalten
dieses Systems Motor simuliert und in diesem Modell ändert man Parameter, die zum Beispiel
der Form der Motorteile entsprechen und das macht man so, dass das Systemverhalten verbessert wirkt.
Erst mal im Rechner und dann kriegt man eben gute Kandidaten heraus und die kann man dann
tatsächlich bauen und am Ende hat man dann ein besseres Produkt, was man verkaufen kann und
das dabei hilft ihnen eben die Mathematik ganz wesentlich, weil das viel effizienter ist als
einfach nur mit dem Modell, also mit dem Teststand zu arbeiten, mit dem Motorteststand. Mein Name ist
Martin Gugert und ja, also brauche ich Mathematik. Es ist viel leichter etwas zu lernen, wenn man
eine klare Motivation hat und ihre Motivation ist natürlich einerseits, das steht in dem Plan,
und da gibt es Klausuren und sonst geht es halt nicht mit dem Bachelor, aber es ist tatsächlich
so, gerade bei der modernen Vorgehensweise ist die Mathematik ein wesentliches Instrument und die
Sprache, in der sie dann auch Probleme formulieren. Dem umblättern klappt es noch nicht so gut.
Also das ist unser Motor. Die Brücke zwischen der Anwendung, also der Motor als Ding und der
Mathematik sind natürlich die physikalischen Eigenschaften. Es gibt ja Größen, die das
Verhalten des Motors den Zustand beschreiben, also Druck und Temperatur in jedem Punkt zu jeder
Zeit. Also sie haben da sehr viele Zahlen, mit denen sie das Verhalten, den Zustand,
Vorsicht, des Systems abbilden können und wenn sie das System jetzt verbessern wollen,
dann ändern sie die Parameter in diesem System. Was ich eben gesagt habe, war so eine Momentaufnahme,
also in jedem Punkt haben sie einen Druck und eine Temperatur. Tatsächlich entwickelt sich ja das
System in der Zeit und für die Beschreibung so einer zeitlichen Entwicklung sind Differentialgleichungen
ein ganz wesentliches Instrument und die sind Inhalt des dritten Teils dieser Vorlesungen,
also Mathematik B3 und wie gesagt eine essenzielle Grundlage der Modellierung in den
Ingenieurwissenschaften. Jetzt gibt es aber viele Wirtschaftsingenieur Studierende, die werden das
dann hier leider nicht hören, aber es stimmt trotzdem. Also die Wirtschaftsingenieure hören nur
Teil 1 und 2, aber damit kann man sich das dann auch im Bedarfsfall schon relativ schnell aneignen.
Die Maschinenbauer also werden dann auch im dritten Semester noch die Differentialgleichungen
hören und die Materialphysiker. Wenn man das jetzt auf dem Computer simuliert, kann man nicht einfach
die Differentialgleichung hernehmen und den Computer aufschreiben und er löst sie dann
analytisch, sondern man muss erst aus der Differentialgleichung ein Problem machen,
das der Computer lösen kann und der kann nur addieren, multiplizieren, dividieren und so
grundrechen atmen und das macht man, indem man anstelle der echten Differentialgleichung ein
Ersatzsystem nennt und dieses Ersatzsystem, das nennt man Diskretisierung. Später werden viele
von Ihnen, also insbesondere von den Maschinenbau Studierenden, auch finite Elemente Vorlesungen
hören und da machen sie ganz intensiv dieses. In dieser Vorlesung, in diesem Semester werden
wir auch viel lineare Algebra machen. Ich erkläre gleich, worum es da geht, aber das braucht man dann
wiederum ganz wesentlich, um diese Differentialgleichung zu lösen. Da werden wesentliche
Methoden entwickelt, die dann zur Lösung der Differentialgleichung hilfreich sind.
Der Herr Hübner und ich sind in der Optimierung unterwegs, das ist unser Forschungsgebiet,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:20:05 Min
Aufnahmedatum
2014-10-09
Hochgeladen am
2014-10-10 09:46:12
Sprache
de-DE